Die entlang der deutschen Straßen installierten Mehrkameraverkehrsüberwachungssysteme – besser bekannt als Blue Blitzers – dienen nicht der Geschwindigkeitsmessung, sondern wurden zur Kontrolle der Vignettenzahlung entwickelt, schreibt autozeitung.de. Die ersten vier Meter hohen Mautkontrollsäulen wurden 2018 aufgestellt, zunächst nur entlang der Autobahnen.
Heute überwacht das Toll Collect-System rund um die Uhr den Verkehr auf etwa 40.000 km Straßenlänge in Deutschland und identifiziert jene Fahrzeuge, die die Zahlung der Mautgebühr versäumt haben. Diese neuen blauen Säulen sind viel kosteneffizienter und moderner und benötigen deutlich weniger Platz als die früher verwendeten, über die Fahrspuren ragenden Bezahlbrücken, die zudem nur in begrenztem Umfang auf Bundesstraßen einsetzbar waren. Außerdem fügen sie sich besser in das Gesamtbild der Landschaft ein. Die in die Säule integrierten Kameras machen mehrere Aufnahmen von dem betroffenen Fahrzeug, und wenn das System das Fehlen der Vignettenzahlung feststellt, wird das Verfahren automatisch eingeleitet.
Eine Besonderheit der Geräte ist, dass sie niemals blitzen, und ihre blaue Farbgebung unterscheidet sie eindeutig von den Geschwindigkeitsmesskameras, die in der Regel in auffälligeren Farben gestrichen sind. Es ist wichtig zu wissen, dass seit dem 1. August 2024 die Pflicht zur Vignettenzahlung in Deutschland von 7,5 Tonnen auf 3,5 Tonnen gesenkt wurde, und auch jene Fahrzeuge zahlen Maut, die für den Straßengüterverkehr genutzt werden, unabhängig davon, ob sie Ladung haben oder nicht. Wohnmobile bleiben jedoch weiterhin von dieser Regelung ausgenommen.